Der EU Digital Markets Act für Start-ups und KMU: Chancen und Herausforderungen

Der Digital Markets Act (DMA): Worum geht es?

Der Digital Markets Act (DMA) ist eine von der Europäischen Kommission eingeführte wegweisende Verordnung, um einen fairen Wettbewerb zu fördern, die Privatsphäre der Verbraucher zu schützen und gleiche Wettbewerbsbedingungen auf dem digitalen Markt zu gewährleisten. Das DMA-Gesetz zielt darauf ab, marktbeherrschende digitale Plattformen wie E-Commerce-Marktplätze und Suchmaschinen zu regulieren, wettbewerbswidrige Praktiken zu verhindern und Innovationen zu fördern.

Das Gesetz über digitale Märkte (DMA) gilt für Unternehmen, die einen oder mehrere zentrale Plattformdienste betreiben. Diese Unternehmen werden als Gatekeeper definiert. Bis heute wurden sechs Unternehmen als Gatekeeper benannt: Alphabet, Amazon, Apple, ByteDance, Meta, Microsoft. Die Verpflichtungen und Anforderungen, die diesen Unternehmen durch das Gesetz über digitale Märkte auferlegt werden, wirken sich jedoch auf viele Unternehmen in der EU aus, einschließlich KMU und Start-ups, die die zentralen Plattformdienste der Gatekeeper nutzen.

Es gibt 22 identifizierte zentrale Plattformdienste, die zur Einhaltung des Gesetzes über digitale Märkte erforderlich sind:

• 3 Betriebssysteme (Google Android, iOS, Windows PC OS)
• 2 Webbrowser (Chrome und Safari)
• 1 Suchmaschine (Google)
• 4 soziale Netzwerke (Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok)
• 1 Video-Sharing-Plattform (YouTube)
• 3 Online-Werbeservices (Amazon, Google und Meta)
• 2 große Kommunikationsservices (Facebook Messenger und WhatsApp)
• 6 Vermittlungsplattformen (Amazon Marketplace, Google Maps, Google Play, Google Shopping, iOS App Store, Meta Marketplace)

Der Digital Markets Act (DMA) bietet mehr Monetarisierungsmöglichkeiten für Start-ups und KMU

Der Digital Markets Act (DMA) fördert Transparenz, Datenübertragbarkeit und fairen Zugang zu Online-Plattformen für Unternehmen, die die Plattformen und Dienste der Gatekeeper nutzen. Dadurch erhalten KMU wertvolle Tools, um mit größeren Wettbewerbern zu konkurrieren und sich vor wettbewerbswidrigen Praktiken zu schützen. 

Der Digital Markets Act (DMA) zielt darauf ab, die Sicherheit der Nutzer (betroffenen Personen) zu gewährleisten und sicherzustellen, dass deren Einwilligung vorliegt, bevor Gatekeeper und andere Plattformen auf ihre Daten zugreifen, sie verwenden und weitergeben, beispielsweise im Rahmen der Datenübertragbarkeit. Dieser Zugriff auf Daten, in dessen Verarbeitung und Nutzung eingewilligt wurde, ermöglicht Start-ups und KMU einen nahtlosen Übergang und eine Erweiterung ihres Kundenstamms durch Datenübertragbarkeit und effektiven Wettbewerb mit Unternehmen, die über weitaus mehr Ressourcen im digitalen Binnenmarkt verfügen.

Ein fairer Zugang zu Online-Plattformen und Nutzerdaten trägt dazu bei, dass KMU gleiche Chancen haben, ihre Produkte und Dienstleistungen auf Online-Plattformen zu monetarisieren, indem sie ein größeres Publikum erreichen und mehr Einnahmen auf dem digitalen Markt erzielen.

Erweiterter Marktzugang für kleine Unternehmen

Das DMA-Gesetz eröffnet Start-ups und KMU neue Wege, indem es einen fairen und diskriminierungsfreien Zugang zu digitalen Märkten fördert. Das bedeutet, dass kleine Anbieter nicht von Marktführern überschattet oder verdrängt werden. Sie sollten die gleichen Chancen haben, Ihre Zielgruppe zu erreichen und unter gleichen Wettbewerbsbedingungen zu konkurrieren.

Welchen Nutzen hat das Gesetz über digitale Märkte (DMA) für die Tätigkeiten von Start-ups und KMU?

• Optimierung der Produktangebote auf E-Commerce-Plattformen
  Kleine Online-Einzelhändler stehen oft vor der Herausforderung, ihre Produkte auf prominenten E-Commerce-Plattformen wie Amazon bekannt zu machen. Mit den durch das DMA-Gesetz vorgeschriebenen fairen Praktiken können Sie Ihre Produktangebote mit verschiedenen Methoden optimieren und deren Sichtbarkeit verbessern, um mehr Kunden zu gewinnen und mit größeren Verkäufern zu konkurrieren.
• Die Priorisierung von Content auf Social-Media-Plattformen verstehen
  Social-Media-Plattformen spielen eine entscheidende Rolle, um das Publikum online zu erreichen und mit ihm in Kontakt zu treten. Allerdings können die Algorithmen, die von diesen Plattformen zur Priorisierung von Content verwendet werden, manchmal kleinere Unternehmen benachteiligen. Das Gesetz über digitale Märkte (DMA) fördert Transparenz beim Content-Ranking und verbietet den Gatekeepern auch, ihr eigenes Content-Ranking vorzuziehen. So können Start-ups und KMU verstehen, wie ihr Content behandelt wird, und fundierte Entscheidungen treffen, um ihre Reichweite und die Interaktion zu verbessern.
• Nahtlose Übertragung der Daten von Gatekeeper-Plattformen
  Start-ups und KMU sind stark auf die Einwilligung der Nutzer und auf ihre Daten angewiesen, um ihre Kunden zu verstehen und ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Die Bestimmungen des DMA-Gesetzes für die Datenübertragbarkeit ermöglichen es Nutzern, ihre Daten nahtlos von Gatekeeper-Plattformen auf neue Dienste zu übertragen. Dadurch können Start-ups neue Kunden gewinnen, indem sie einen reibungslosen Übergang ermöglichen und sicherstellen, dass die Daten der Nutzer geschützt, aber auch zugänglich und übertragbar bleiben.

Höhere Transparenz

Die Gatekeeper werden aufgefordert, Dritten, die ihre Dienste nutzen, klare Informationen über ihre Rankingalgorithmen und -strategien zur Verfügung zu stellen. Dadurch werden Start-ups und KMU in die Lage versetzt, ihre Werbe- und Datenstrategien zu optimieren und fundiertere Entscheidungen zu treffen. 

Wie profitieren kleinere Unternehmen von den Transparenzanforderungen des Digital Markets Act (DMA)?

• Sie sind ein kleiner Online-Händler, der handgefertigten Schmuck verkauft
  Mit den Transparenzanforderungen des Digital Markets Act (DMA) können Sie sehen, wie Plattformen wie Amazon und Etsy Ihre Produkte in den Suchergebnissen einordnen. Mit diesen Informationen können Sie Ihre Produktangebote optimieren und Ihre Sichtbarkeit auf diesen Plattformen verbessern, was potenziell zu mehr Absatz und Umsatz führt.
• Sie sind Nutzer einer Social-Media-Plattform, der vorgeworfen wurde, bestimmte Arten von Content zu unterdrücken
  Mit den Transparenzmaßnahmen des DMA-Gesetzes können Sie sehen, wie der Algorithmus der Plattform funktioniert, und verstehen, warum bestimmter Content priorisiert oder zurückgestuft werden. Diese Informationen ermöglichen es Ihnen, fundiertere Entscheidungen über den Content, den Sie veröffentlichen, und über die von Ihnen verwendeten Plattformen zu treffen.
• Sie sind ein Start-up, das eine neue App entwickelt hat, die mit einer App von einem Gatekeeper (z. B. Apple oder Google) konkurriert
  Mit den Anforderungen des DMA-Gesetzes zur Datenübertragbarkeit, einschließlich der Notwendigkeit der Einholung der Nutzereinwilligung, können Sie Nutzerdaten einfach von der App des Gatekeepers in Ihre eigene App übertragen, sodass Sie Ihren Nutzern einen nahtlosen Übergang ermöglichen und potenziell neue Kunden gewinnen können, die eine Alternative zur App des Gatekeepers suchen.
• Sie sind eine Gatekeeper-Plattform, auf der andere Gatekeeper um die gleichen oder um ähnliche Dienste konkurrieren.
  Nach dem Gesetz über digitale Märkte (DMA) werden die Gatekeeper verpflichtet sein, alle Partner und sich selbst ohne Vorzugsbehandlung und gleichberechtigt zu behandeln, um sicherzustellen, dass Gatekeeper ihre Marktmacht nicht missbrauchen. Dies bedeutet beispielsweise, dass Suchmaschinen ihre eigenen Produkte oder Dienstleistungen nicht an der Spitze der Suchergebnisse zeigen können, während die Angebote der Konkurrenten in der Liste nach unten geschoben werden, dass App Stores ihre eigenen Apps nicht stärker hervorheben dürfen als die der Konkurrenten und dass Social-Media-Plattformen ihren eigenen Content nicht häufiger in den Feeds der Nutzer anzeigen dürfen als die der Konkurrenten.

Verbot unfairer Praktiken

Der Digital Markets Act (DMA) zielt darauf ab, unfaire Praktiken, die den Wettbewerb behindern, zu beseitigen. Dies ist eine gute Nachricht für Start-ups und KMU, da dies dazu beiträgt, eine faire Behandlung zu gewährleisten und zu verhindern, dass marktbeherrschende Plattformen wettbewerbswidriges Verhalten ausüben. Sie können sich darauf konzentrieren, einen Mehrwert und Innovation zu liefern, anstatt sich zu fragen, wie Sie es jemals schaffen sollen, im Wettbewerb zu bestehen.

Wie profitieren kleinere Unternehmen von den Wettbewerbsanforderungen des Digital Markets Act (DMA)?

• Gleiche Sichtbarkeit durch Beseitigung unfairer Rankingpraktiken
  Ihre Produkte haben eine bessere Chance, von Millionen potenzieller Kunden auf Plattformen wie Amazon gesehen zu werden.
• Wettbewerbsfähige Preise
  Das DMA-Gesetz verbietet großen Technologieplattformen, ihre Marktmacht zu nutzen, um Preise zu manipulieren oder kleineren Einzelhändlern unfaire Bedingungen aufzuerlegen.
• Zugriff auf Kundendaten
  Das DMA-Gesetz fördert den fairen Zugriff auf Kundendaten sowie deren Weitergabe, wenn die Einwilligung der Nutzer vorliegt. Dadurch wird sichergestellt, dass kleine Einzelhändler die gleichen Möglichkeiten haben wie größere Anbieter, die Kundenpräferenzen zu verstehen und ihre Angebote entsprechend anzupassen.
• Rechte bei unfairer Behandlung
  Wenn Sie der Meinung sind, dass Sie von einer der Gatekeeper-Plattformen unfair behandelt wurden, bietet das Gesetz über digitale Märkte (DMA) Mechanismen für die Streitbeilegung und Durchsetzung. 

Herausforderungen, die der Digital Markets Act (DMA) für kleine Unternehmen mit sich bringt

Obwohl das Gesetz über digitale Märkte (DMA) Vorteile für Start-ups und KMU bringt, stehen Start-ups und KMU auch vor Compliance-Anforderungen und Kosten. Diese können für Unternehmen mit begrenzten Ressourcen im Vergleich zu größeren Unternehmen eine Herausforderung darstellen. 

Anforderungen und Kosten für KMU zur Einhaltung des DMA-Gesetzes

Die Erfüllung der DMA-Anforderungen kann Start-ups und KMU vor Herausforderungen stellen, insbesondere in Bezug auf die Compliance-Kosten. Es ist wichtig, sich mit den Anforderungen des DMA-Gesetzes und deren Auswirkungen auf Ihre Geschäftstätigkeiten und die von Ihnen genutzten Dienste vertraut zu machen und Ressourcen entsprechend zuzuweisen. Es ist jedoch auch wichtig, daran zu denken, dass die Einhaltung des Gesetzes über digitale Märkte (DMA) nicht nur eine rechtliche Verpflichtung ist, sondern auch eine Chance, Vertrauen bei Ihren Kunden aufzubauen. Ein höheres Vertrauen fördert eine stärkere Interaktion, mehr Einwilligungen zur Datennutzung und längerfristige Kundenbeziehungen.

Datenschutz und Privatsphäre gemäß dem DMA-Gesetz

Der Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer sind das Herzstück des Gesetzes über digitale Märkte (DMA). Als Start-up- oder KMU müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Datenverarbeitungspraktiken die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Die Anforderungen des Gesetzes über digitale Märkte (DMA) entsprechen denen der bestehenden DSGVO. Dazu gehören Transparenz in Bezug auf die Datennutzung, die ausdrückliche Einwilligung des Nutzers und die Umsetzung robuster Sicherheitsmaßnahmen. Indem Sie den Datenschutz priorisieren und ihn den Nutzern gegenüber nachweisen, können Sie sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, der starke Kundenbeziehungen auf der Grundlage von Vertrauen schafft.

Antizipieren regulatorischer Änderungen über das DMA-Gesetz hinaus

Die digitale Landschaft entwickelt sich ständig weiter, und Vorschriften bilden hier keine Ausnahme. Als Start-up oder KMU ist es wichtig, über alle Änderungen des DMA-Gesetzes und anderer relevanter Vorschriften auf dem Laufenden zu bleiben. Dies hilft Ihnen, Ihre Strategien und Abläufe anzupassen, um Datenschutzkonformität laufend zu gewährleisten. Das Verfolgen von Branchen-News, das Konsultieren von Rechtsexperten und das Engagement in relevanten Gemeinschaften können in dieser Hinsicht von unschätzbarem Wert sein. 

Maßnahmen für die Einhaltung des Digital Markets Act (DMA)

Als KMU oder Start-up müssen Sie proaktiv die durch den Digital Markets Act (DMA) verursachten regulatorischen Änderungen antizipieren und sich an diese anpassen. Es gibt eine Reihe proaktiver Maßnahmen, die wir empfehlen.

1. Wenden Sie sich an einen qualifizierten Rechtsberater und/oder Datenschutzexperten, z. B. einen Datenschutzbeauftragten, bevor Sie Änderungen vornehmen.

Stellen Sie sicher, dass Sie Hilfe für Ihre spezifischen Tätigkeiten, Partnerschaften und Vorschriften erhalten, die für Ihr Unternehmen relevant sind. Lassen Sie sich zudem rechtlich beraten, bevor Sie Änderungen vornehmen, wenn sich das Gesetz ändert.

2. Führen Sie ein DSGVO-Cookie-Audit durch.

Die Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) entsprechen denen der DSGVO. Führen Sie ein kostenloses Cookie-Audit mit der Cookiebot CMP von Usercentrics durch, um potenzielle Compliance-Lücken und Bereiche zu identifizieren, in denen Sie Änderungen vornehmen müssen, um das DMA-Gesetz einzuhalten.

3. Implementieren Sie eine Consent Management Platform (CMP)

Mit einer Consent Management Platform können Sie Nutzereinwilligungen datenschutzkonform einholen, verwalten und sicher speichern. Damit können Sie sicherstellen, dass Sie die erforderliche Einwilligung für die Datenerhebung und/oder -verarbeitung haben. 

Mit einer CMP können Sie außerdem die Präferenzen der Nutzer tracken und im Laufe der Zeit aktualisieren sowie Anfragen von betroffenen Personen oder Audits durch Datenschutzbehörden bearbeiten. Die Implementierung einer auf den Digital Markets Act (DMA) abgestimmten CMP kann Ihnen dabei helfen, die Transparenz- und Einwilligungsanforderungen des DMA-Gesetzes zu erfüllen.

Die Cookiebot CMP ist die beste auf den Digital Markets Act (DMA) abgestimmte CMP für Start-ups und kleine Unternehmen, mit der Sie ganz einfach dauerhaft und automatisiert Datenschutzkonformität erreichen können. Das Beste daran ist, dass die Plattform kostenlos ist, wenn Sie eine kleine Website haben (weniger als 50 Unterseiten). Die CMP bietet auch Integrationen mit unter anderem HubSpot, Umbraco, Google Analytics, Google Tag Manager, WordPress, IAB und sie ist zudem IAB TCF-zertifiziert.

Das passiert, wenn Sie das Gesetz über digitale Märkte (DMA) und die Anforderungen der Gatekeeper nicht erfüllen

Das DMA-Gesetz legt großen Wert auf den Schutz der Privatsphäre und der Daten von Nutzern. Die Nichteinhaltung der DMA-Anforderungen kann zu Rufschädigung und Vertrauensverlust bei den Kunden führen. Dies kann zu einer geringeren Kundenbindung, niedrigeren Conversion Rates und letztendlich zu Umsatzverlusten führen.

Konkret kann die Nichteinhaltung des DMA-Gesetzes dazu führen, dass der Zugang zu den Gatekeeper-Plattformen eingeschränkt wird – z. B. zu Online-Werbediensten auf Amazon, Google-Anzeigen, Facebook-Anzeigen oder sogar Kommunikationsdiensten über WhatsApp oder Facebook Messenger. Dadurch wird Ihr Unternehmen in seiner Fähigkeit eingeschränkt, potenzielle Kunden zu erreichen und auf die gleiche Weise wie heute Umsätze zu erzielen.

Abschließende Tipps zum Digital Markets Act (DMA) für Start-ups und KMU

Während der EU Digital Markets Act sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Start-ups und KMU bietet, schafft er letztlich die Voraussetzungen für einen faireren, sichereren und inklusiveren digitalen Markt. Wenn Sie Ihre Verpflichtungen verstehen, die Chancen ergreifen und proaktiv auf die Herausforderungen reagieren, können Sie Ihr Start-up oder KMU für den Erfolg positionieren.

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Usercentrics (Cookiebot™) bietet keine rechtliche Beratung. Alle Angaben dienen nur zu Informationszwecken. Wir empfehlen immer, zu Fragen des Datenschutzes einen qualifizierten Rechtsbeistand oder Datenschutzexperten hinzuzuziehen.